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Realisierungswettbewerb Schönhofviertel

  • Leitidee/ städtebauliche und landschaftliche Einbindung:

    Der vorgegebene städtebauliche Rahmenplan ist geprägt von einem großzügigen, parkartigen Grünzug. Die beiden Wohnzonen nördlich und südlich dieses Quartiersparks erhalten in ihrer Mitte einen zentralen Baustein: die „Spange“. In diesem Schnittpunkt entsteht der neue Quartiersplatz. 

    Unser Entwurf sieht am Quartiersplatz eine hohe Dichte vor. Die beiden Baufeldteile der „Spange“ rücken nahe aneinander und schaffen eine urbane Raumwirkung. Über den großzügigen Freiraum des Grünzuges ist die neue Quartiersmitte von weitem sichtbar und bildet das städtebauliche Rückgrat des gesamten neuen Quartiers. Die beiden Baufelder der „Spange“ sind aufgebrochen, so dass keine hermetischen Blöcke entstehen, sondern eine dichte Baustruktur aus präzisen gefügten, einzelnen Bausteinen. Zum Quartiersplatz sind die Baukörper 8-geschossig ausgebildet und staffeln sich zu den Quartiersrändern hin ab. Das Baufeld B erhält einen grünen Innenhof, der aus dem Stadtraum über Treppen zugänglich und durchwegbar wird. Im Baufeld G schlagen wir einen Wohnhof vor, der über die Blockfugen von allen Seiten erreichbar ist. Die Schulhofnutzung der Grundschule findet nicht im Innenhof statt, sondern ist auf das terrassenförmige Gebäude gelegt um hier eine klare Trennung zu erzeugen.

  • Innere und äußere Erschließung/Räumliche Organisation und Umsetzung Raumprogramm

    Unsere städtebauliche Figur der „Spange“ ist von allen Seiten des Quartiers und der

    der angrenzenden Stadtteile zugänglich und durchwegbar. Der Quartiersplatz ist die zentrale Mitte der öffentlichen Räume mit den wichtigen Treff- und Aufenthaltsqualitäten. Hier sind die Versorgungseinrichtungen sowie alle kulturellen und sozialen Einrichtungen angesiedelt.Im Baufeld B werden die Nutzungen horizontal geschichtet: Das Erdgeschoss ist vollflächig überbaut, hier befindet sich der Einzelhandel, die Gastronomie und die Shops. Darüber, im 1.OG ist die 5-gruppige Kita, die Arztpraxen und weitere Flächen für Dienstleistung angesiedelt. Im 2. OG – 6.- bzw.7. OG sind die Wohnnutzung vorgesehen. Die Erschließung der Wohnungszugänge ist von außen, rund um den Block in hausbezogene Treppenhäuser organisiert. Die Wohnriegel zur Lärmseite des Birkenwegs sind mit vorwie-gend kleinen Wohneinheiten und Laubengangerschließung konzipiert. Aufgrund des angehobenen Innenhofs sind die beiden Wohnblöcke zur Planstraße A und zum Quartierplatz mit Sicherheitstreppenhäusern konzipiert (von Innen nicht an leiterbar).

    An den innenliegenden Treppenhäusern sind auf zwei Seiten acht Wohneinheiten pro Ebene angeschlossen. Der Baukörper der zum Quartiersplatz orientiert ist erhält nach Süden offene Loggien und ist 8-geschossig ausgebildet. Die Andienung des Einzelhandels und die Zufahrt zur TG erfolgt von Birkenweg. Die

    Tiefgarage ist zweigeschossig ausgebildet (1.UG für Einzelhandelsnutzung, 2.UG Wohnen/Kita/ Dienstleistung). Die Mall mit den Einzelhandelsnutzungen sowie Gastronomieangebote und Shops wird vom Quartierplatz aus erschlossen (belebendes Element), während die Nebenraumflächen des Einzelhandels im Norden des Blocks organisiert sind. Die Kita (1.OG) erhält einen separaten Zugang von der Planstraße A (Außenbereich Kita im Innenhof, 1.OG). 


    Die Erschließung der Arztpraxen (1.OG) erfolgt ebenfalls vom Quartiersplatz. Weitere

    Dienstleistung, bzw. Co-Working-Arbeitsplätze (1.OG) sind an den am Birkenweg angeschlossen, mit Blick in den Innenhof. Der Personalbereich der Einzelhandelsnutzungen

    ist im Norden im 1.OG mit Orientierung zum Innenhof an der Rödelheimer Landstraße

    organisiert.

    Im Baufeld G sind die Grundschule, ein Bürgerzentrum (Quartierstreff mit sozialer Einrichtung

    und Mobilitätszentrale), sowie Wohnnutzungen vorgesehen.

    Die TG-Zufahrt liegt in Verlängerung der Planstrasse A. Die Tiefgarage verfügt über zugordnete Stellplätze für die Wohnnutzung und Stellplätze für Lehrer mit direktem Schulzugang über einen Nebeneingang. Eine Fahrradrampe führt zentral in den Lichthof der

    Grundschule. Hier können die Fahrräder witterungsgeschützten abgestellt werden.

    Die Haupterschließung der Grundschule erfolgt vom Quartiersplatz mit eigenständiger

    Adresse.

    Daneben ist die Mensa, direkt zum Platz gelegen. Die einfach geordnete Grundrissstruktur

    erlaubt eine hohe Flexibilität für verschiedene Lernwelten. Die Jahrgangsstufen und Sondernutzungen sind geschossweise organsiert. 

    Hierdurch wird eine optimale Übersichtlichkeit erzeugt. Die einzelnen Lerncluster können identitätsstiftend durch die SchülerInnen vereinnahmt werden. Die Schule ist nach Süden terrassenförmig gestaffelt.

    Hier entstehen geschoßweise Schulgärten und ein Schulhof als Dachgarten auf dem obersten Geschoß. Alle Bereiche der Grundschule sind barrierefrei erreichbar. Die Lage der Sporthalle im Untergeschoß liegt in der Systematik der terrassenförmigen Schulstruktur. Durch die

    Anordnung von zwei längsliegenden Lichthöfen wird die Sporthalle auch natürlich be-lichtet.In Ergänzung zur Außenraumnutzung auf dem Gebäude wird der für den Sportunterricht notwendige Bereich in den Quartierspark integriert. Für die Nutzung der Sporthalle außerhalb der Schulzeiten ist der Zugang über

    das Haupttreppenhaus separierbar.


    Der Zugang zum Bürgerzentrum erfolgt vom Quartiersplatz, ebenfalls mit eigenständiger

    Adresse. Der quaderförmige Baukörper erhält, aufgrund seiner zum Platz orientierten Lage, offene Loggien und ist 8-geschossig ausgebildet. Die Erschließung der Wohnungszugänge ist von außen, rund um den Block organisiert.

    Zusätzlich sind die Erschießungskerne an den Wohnhof angebunden.

    Die Wohnungen der riegelförmigen Gebäude sind als Zwei-Bünder mit Schallschutzgrund-rissen konzipiert. Eine verglaste Loggia ist als „Puffer“ zur Lärmseite ausgebildet.

    Die Wohnungen erhalten zusätzlich einen Balkon zur ruhigen Wohnhofseite. Die Wohnnutzung reicht vom EG (erhöhte private Gärten im Wohnhof) bis zum 6.OG, teilw. 7.OG.

    Gemeinschaftliche, möblierte Terrassen machen die Urban-Gardening-Nutzung auf den

    Dachflächen zum Treff für die ganze Hausgemeinschaft.





  • Architektur und Freiraum

    Durch eine einheitliche Fassadengestaltung entsteht eine Familie einzelner zueinander

    versetzter Baukörper bei gleichzeitiger hoher Baudichte. Die entstehenden Lücken erlauben

    immer wieder Durchblicke aus den Höfen nach außen, so dass keine hermetische

    Atmosphäre entsteht. Die ruhigen Innenhöfe sind grundsätzlich vom Lärm isoliert.

    Zur Schallseite ist zwischen den Baukörpern eine gläsernere Schutzschicht eingefügt.

    Alle schützenswerten Räume sind zu den Innenhöfen orientiert oder zu Quartiersbereichen

    ohne Lärmbelastung.


    Die Fassaden sind horizontal strukturiert und erhalten abwechselnd Bänder aus Putz

    und Klinkern.


    Das Herzstück des Freiraums ist der zentrale Platz zwischen den beiden Baukörpern. Im Osten schirmt ein Hain aus lichten Gleditsien den Vorbereich der Schule gegen den Birkenweg ab, lässt aber im Norden eine Blickverbindung zwischen dem Parkband im Osten und im Westen zu. Neben der frei bestuhlten Außengastronomie im Norden ist vor der Mensa ein Feld aus Bänken und Tischen fest installiert, das neben dem Schulbetrieb vor allem in den Abendstunden für die Nutzung als Stadtteilcafé zur Verfügung steht.  Der Innenhof des südlichen Blocks ist als intensiv bespielbarer und nutzbarer Hof mit einem hohen Anteil an Rasenfugen befestigt und durch Bäume in erhöhten Pflanzflächen gegliedert. Ein lineares Spielband im nördlichen Blockinnenhof nimmt alle Spielgeräte sowohl für die Kita wie auch für die Wohnbebauung auf und schafft durch diese Anordnung größtmög-lichen Bewegungsraum für den Kindergarten wie für den Bereich, der dem Wohnungsbau zugeordnet ist. Ein Weiden- und Haselnuss-dschungel und die Verwendung vieler essbarer Pflanzen ermöglichen ein naturbezogenes Spiel.



  • Konstruktion / Wirtschaftlichkeit

    Das Tragwerk der Wohngebäude ist als massive Konstruktion mit Stahlbetonwandschotten als Wohnungstrennwände und Stahlbetonpfeilern in der Fassaden eben mit Stahlbetonflachdecken konzipiert. 

    Die Stahlbetonwandschotte gewährleisten neben dem vertikalen Lastabtrag auch ausgezeichnete bauphysikalische Eigenschaften für ein ausgeglichenes Raumklima durch Speichermasse und den Schall- und Brandschutz. Die tragenden Wandschotten sind als Halbfertigteile konzipiert und gewährleisten so 

    minimierte Bauzeiten bei optimalen Oberflächenqualitäten und minimierten Toleranzen. Die unterzugsfreien Stahlbetonflachdecken werden als Halbfertigteile mit Ortbetonergänzung ausgebildet. In den Multifunktionsflächen im Erdgeschoss und in der Tiefgarage werden die Wandschotten im gleichbleibenden Konstruktionsraster in Stützen aufgelöst. Hierzu werden die, über den Stützen liegenden, Wandschotte als wandartige Träger genutzt. Die Konstruktion des Schulgebäudes erfolgt mit Stahlbetonflachdecken zum störungsfreien Verzug der haustechnischen Installationen, die auf Wandscheiben und in den Flur-achsen und Fassadenebenen angeordneten Stahlbetonstützen aufliegen. Über der Turnhalle sind die Wandscheiben in Querrichtung im Erdgeschoss so angeordnet, dass sie als geschosshohe wandartige Träger die darüber liegenden Gebäudelasten abfangen und so eine geringe Konstruktionshöhe der Turnhallendecke ermöglichen. Zur Kompensation unsymmetrischer Laststellungen sind die Wand-scheiben in der Flur Zone mit in der Stahlbe-tondecke integrierten Verbundträgern gekoppelt. Das klar strukturierte Tragwerk mit den Möglichkeiten zur Vorfertigung der Decken und Wandschotte mit Halbfertigteilen und Ortbetonergänzung gewährleistet sowohl eine wirtschaftliche wie auch robuste und nachhaltige Bauweise mit ausreichender Speichermasse für die Passivhausbauweise.

Pasinger Mitte, München

Grundstück: 6.920 m² 

BGF gesamt: 14.700 m²

Plinganserstraße, München

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